Tagebuch der ELBESAIL 2025
28.06.2025
Die Segelreise der jungen Segler aus der Altmark ist eine schöne Tradition geworden. Heute geht es zum 15. Mal los. Nachdem wir in der letzten Woche schon die Segel- und Trainerboote der Jugendgruppe auf die Trailer geladen haben, starteten wir heute um 10.00 Uhr im Bootshaus des TWV e.V. nach Norden.
Heute stand die längste Anreise der ELBESAIL-Geschichte auf dem Plan. Über Havelberg und Kyritz ging es auf die Autobahn in Richtung Rostock, dann über Stralsund auf die Insel Rügen. Im Nordwesten, am Eingang in den Großen Jassmunder Bodden, auf einer Landzunge gelegen, hat der Wassersport- und Heimatverein Grubnow e.V. sein Vereinsgelände. Die Sportfreunde haben uns spontan zugesagt, nachdem wir unser Vorhaben ein Trainingslager für junge Segler bei Ihnen auszurichten, vorgebracht haben.
Mittlerweile sind wir gut hier angekommen und haben unser Camp eingerichtet. Nach den beliebten Crêpes, auf dem Deck von Smutje gebaut, die auf der Anreise zum Mittag gereicht wurden, gibt es heute Abend mal kalte Küche. Sechs Stunden Anreise haben die Uhr schon recht weit gedreht. Kochen macht keinen Sinn mehr. Aber auch so sind alle zufrieden.
Der Aufbau des Küchenzeltes war bei starkem Wind eine Herausforderung, die aber gemeinsam kein Problem ist. Die Boote lassen wir heute noch auf den Trailern. Einerseits sind alle etwas müde von der langen Reise, andererseits wird der Wind wohl auch morgen noch ordentlich wehen, was ein Wassertraining morgen Vormittag sehr unwahrscheinlich erscheinen lässt. Da können wir das Abladen auch morgen erledigen.
Inzwischen sind alle Schlafplätze hergerichtet. Alle haben sich eingerichtet. Holger hat seine Bildschirmarbeitsplatz von Tangermünde hier an den Bodden verlegt, damit er nicht zum Arbeiten abreisen muss. Das freut alle.
Zur ELBESAIL 2025 kommen auch unsere Sportfreunde vom Arendseer Regattaverein 08 e.V. . Mit Ihnen verbindet uns eine lange Freundschaft, die schon mehrere Teilnahmen an einer ELBESAIL hervorgebracht hat. Ihre Regattaerfahrungen werden uns hier neue Trainingsansätze ermöglichen.
Jetzt freuen wir uns auf eine intensive Woche vollen toller Eindrücke von diesem schönen Fleck Erde und auf intensives segeln.
29.06.2025
Der Wind weht immer noch stark. So gibt es keine Eile beim Aufstehen. Segeln wird wohl kaum etwas werden. Naja, erstmal eine Runde ins Wasser (ich) und dann mit Liam, meinem sechsjährigen Enkelsohn zum Frühstück. Kaffee ist fertig, Kakau auch, die Brötchen sind warm, was will man mehr.
Liam ist der jüngste Teilnehmer der ELBESAIL 2025 und ich bin ein kleines bisschen Stolz, das, nachdem seine Mama und sein Onkel schon mit uns unterwegs waren, nun die nächste Generation der Familie dabei ist.
Nach dem Frühstück wurden die anstehenden Arbeiten erledigt. Trailer abladen, die restlichen Boote slippen, die Segelboote auftakeln, alles Routine, die für unsere zuschauenden Gastgeber erstaunlich ruhig und zügig erledigt werden. Nun ja, wir üben ja auch schon seit 15 Jahren.
Eine Besonderheit in diesem Jahr ist ein mobiles Bad mit zwei Badzellen, die wir jetzt schon liebevoll unser Spa nennen. Ohne dem wären die sanitären Bedingungen hier nicht für gut 30 Personen ausreichend gewesen. Dazu noch eine Outdoor-Dusche zusammengeschraubt und schon passt auch mit der Hygiene alles.
Während nebenan im Küchenzelt gerade das Abendbrot gekocht wird, Gehacktesstippe mit Kartoffelbrei und BB-StB-Gemüse, dazu als Nachtisch Milchreis mit Zimt und Zucker, sitze ich hier im kleinen, aber sehr feinen Klubhaus unserer Gastgeber und schreibe diese Zeilen. Wie so oft auf unseren Reisen wurden wir mit fröhlichen Gesichtern wilkommen geheißen und haben den Schlüssel für die gesamte Vereinsanlage bekommen. „Da liegt unsere Vereins-Rügenjolle“ sagt Harry, der Vorsitzende zu mir, die könnt ihr gerne mit nutzen, aber Boote habt ihr ja eigentlich genug.“ So ist das auf unseren Reisen immer, „Nutzt Alles was da ist“ ist eine Begrüßung, die wir schon so oft gehört haben. Wir tun das und hinterlassen alles wieder in perfektem Zustand. Selbstverständlich.
Der Wind soll morgen nachlassen, die Sonne scheint jetzt schon, auch angenehm warm ist es. Die Kinder waren heute im Wasser und haben eine kurze Wanderung auf den Aussichtsturm gemacht, den wir von hier sehen können. Volleyball und andere Spiele helfen die Zeit ohne Segeln zu überbrücken. Alles in allen ein (fast) perfekter Tag.
Die Klubraum-Uhr hat gerade halb Sieben geschlagen. Das Essen wird gleich fertig sein. Anschließend werden wir den Tag auf der Terrasse des Klubhauses mit dem Blick über den Bodden ausklingen lassen. Und freuen uns auf morgen.
30.06.2025
Beim wach werden hat der Wind nachgelassen. Also nicht mehr 6-7 Windstärken sondern 3-4. Zuhause ist das immer noch viel. So sind alle noch unsicher, ob segeln was wird.
Aber zuerst gibt es Frühstück. Natürlich mit frischen Brötchen, besorgt bei Lebensmittel Bunge in Neuenkirchen. Ein Lebensmittelladen der sich wohl optisch viele Jahrzehnte kaum verändert hat. Nur das Angebot ist aktuell.
Dann geht es an die Boote. Auftakeln zum ersten Segeln ist angesagt. Zügig werden die Boote und Segler segelklar gemacht. Dann geht es ab, auf das Wasser. Auch hier eine Premiere. Pascal und Ronny, die sich aktuell zu Übungsleitern ausbilden lassen, übernehmen das Training der OK Jollen. Mit „Speedy“ dem schnellen Trainerboot fahren sie zusammen mit den OK-Jollen nach Norden, in Richtung des Fahrwassers zum Großen Jassmunder Bodden. Bis dahin geht es gut eine Stunde geradeaus. Ein Genuss für unsere Elbesegler, die oft nur kurze Schläge segeln können. Begleitet und abgesichert wird die Flotte von Frank, Ralph und Dirk mit Franks „Pegasus“. Sie sind Standby, falls ein junger Segler Unterstützung braucht. Das ist nicht nötig und so haben die Drei auch einen schönen Segeltörn, den sie über die Mittagspause ausdehnen.
Die jüngeren Segler mit ihren Optimist-Jollen haben ihr erstes Training zeitgleich auf der Bucht südlich vom Hafen. Auch für sie weht ein frischer Wind, der die Boote zügig antreibt. Das ist anstrengend und so geht es nach einer Stunde wieder in den Hafen. Zum Mittag gibt es kalte Küche und anschließend eine Pause. Auch gebadet wird vom Steg. Eine Rutsche für die kleinen die ins tiefe Wasser führt, macht Spaß.
Am Nachmittag geht es wieder raus auf das Wasser. 3-5 Windstärken fordern alle heraus. Die OJK-Jollen sind jetzt zu fünft, da Hannes heute auch angereist ist. Auf dem Wasser geht die Post ab. Frischer, gleichmäßiger Wind bei Sonne und 20°C treibt die Boote vorwärts. Zum späteren Nachmittag steigt Ansgar zum ersten Mal auf eine OK-Jolle. Er hat gerade begonnen zu segeln und sitzt noch etwas unsicher auf den agilen Boot. Aber der erste Eindruck passt. Morgen geht es weiter. Nach über drei Stunden kommt die Flotte wieder in den Hafen.
Die Nudeln sind auf dem Weg und der frisch gekochte Bolognese wird so langsam fertig. Die Landcrew hat aber nicht nur für das Abendbrot gesorgt, sondern auch die Wasserverteilung für die Outdoordusche besorgt, Benzin geholt und alles, was sonst so nötig war.
Wie selbstverständlich greifen alle ELBESAIL-Rädchen wieder ineinander. So gelingt ein toller, stressfreier Tag voller Erlebnisse für unsere jungen Segler, die nun noch etwas am Land spielen und den Abend genießen. Das werden wir Betreuer auch. Wir freuen uns auf einen Sommertag mit weniger Wind als Heute, damit wir alle Segler in die Boote bringen können.
Am Abend haben Hagen und Holger mit „Smutje“ abgelegt und genießen gerade die Abendbriese. So geht einer „dieser“ ELBESAIL-Tage langsam zu Ende.
01.07.2025
Wir starten wieder mit Sonne. Der Wind hat auf Süd gedreht und weht mäßig. Das verspricht ein schöner Trainingstag zu werden.
Aber erst mal Frühstück. Auf der Wiese am Bodden bei Sonne und Wind. Traumhaft! Nach dem Frühstück geht es heute direkt an die Boote. Auftakeln und ab auf das Wasser. Die größeren fahren wieder in Richtung Großer Jassmund und trainieren mit Ronny und Pascal. Die kleineren Segler aus den Opti´s fahren mit Lutz und Erik auf den Bodden vor der Tür. Hier geht es heute um Manövertrainig. Wenden und Halsen will sicher gekonnt sein. Der Wind nimmt im laufe des Tages zu, so das die Aufgaben für alle langsam anspruchsvoller werden. Genau das haben wir gesucht. Hier und jetzt lohnt sich der Aufwand, den so eine weite Reise braucht, um unseren jungen Seglern optimale Bedingungen zu ermöglichen.
Diese tollen Bedingungen werden auch heute wieder umrahmt vom Support, den die Landcrew gibt. Eine solche Shorecrew wünscht sich manche Olympia-Kampagne. Das Zeltlager bietet nicht nur wie selbstverständlich saubere sanitäre Anlagen und jederzeit etwas zum Essen und Trinken sondern hält den jungen Seglern auch Raum für die Zeit nach dem Training bereit. Und alles ermöglicht von der Landcrew. Wir von der Wassercrew genießen diesen Service übrigens auch. Sehr sogar.
Alles in allem mal wieder ein perfekter ELBESAIL-Tag.
Am späten Nachmittag kommen dann auch die Sportfreunde vom Arendsee´r Regattaverein 08 an. Nach der langen, zum Teil etwas holprigen Anreise werden sie schnell Teil der Crew.
02.07.2025
Es ist schon wieder Mittwoch. Halbzeit der ELBESAIL 2025. Wieder Sonne und Wind. So wie wir es uns wünschen. Frühstück und los.
Heute mit der kompletten Crew. Unsere Gastgeber stellen fest, das hier so viel lange nicht los war. Mit ihnen verbindet uns inzwischen eine tolle Sportfreundschaft. Der Wassersport- und Heimatverein Grubnow e.V. hat zwar viele Mitglieder, wirklich regelmäßig vor Ort sind aber nur wenige Einheimische. Mit unseren fast 35 Teilnehmern übertreffen wir diese Gruppe rein zahlenmäßig um ein Vielfaches. Trotzdem genießen unsere Gastgeber ihr Vereinsgelände mit uns gemeinsam. So haben Sie es sich gewünscht und so ist es für uns selbstverständlich.
Auf dem Wasser geht es heute also etwas voller zu, was unsere Segler freut. Endlich wieder andere Mitsegler mit denen man sich messen kann. Lia und Ansgar erleben heute ihren ersten richtigen Segeltag. Jeweils allein auf Ihrem Boot absolvieren sie zum ersten Mal ein normales Wassertraining. Beide mit Erfolg. Sie können alle Aufgaben selbständig lösen und segeln auch selbständig wieder in den Hafen. In beiden Gesichtern ist dabei ein stolzes Lächeln zu sehen und die Glückwünsche der Crew zeigen ihnen, dass jeder irgendwann diesen Tag hatte. Zwei neue Segler sind geboren! So soll das.
Zuhause sind heute 37°C und die Luft steht, wird uns erzählt. Warm ist es hier auch, wenn auch nicht so sehr, aber wir haben Wind. Segeln und Baden wechseln sich ab. Die Großen machen draußen auch noch einige Balance-Übungen. Von hinten nach vorn um den Mast laufen ist beim OK oder Laser nicht ganz einfach. Einige fallen dabei ins Wasser, was auch beabsichtigt ist.
Am Abend gibt es Chili mit Reis, das komplett ausgefressen, wie wir liebevoll sagen, wird.
Am Abend werden noch einige Schäden des Tages repariert, damit morgen wieder alle Boote einsatzbereit sind. Auch das gehört auf der ELBESAIL jeden Tag dazu. Die meisten Dinge bekommen wir zum nächsten Tag wieder gefixt. Risse in Segeln, Schäden am Kunststoff der Boote und vieles andere stehen dabei immer wieder Mal auf dem Programm. Heute muss an einem Auto auch mal ein Reifen repariert werden. Dafür haben wir dann aber den ADAC gerufen. Hat auch super funktioniert.
Schon wieder liegt die Hälfte einer ELBESAIL hinter uns. Wir freuen uns auf die nächsten Tage.
03.07.2025
Ja, auch solche Tage gibt es. Knapp 20°C, Sonne und gut 6 Windstärken. Eigentlich tolles Wetter, aber für unsere Jugendboote zu viel Wind. Segeln ist heute keine Option. Da das auch gestern schon klar war, ging es heute etwas später aus den Kojen. Aber um 08.00 Uhr ist das Frühstück fertig. Aber um 08.30 Uhr bekommt man auch noch etwas.
Nach dem Frühstück brauchte die Landcrew konkrete Daten zum Bestand an Getränken. Also hatten Alle die Aufgabe in den Booten und Zelten nach leeren, angefangenen und vollen Flaschen zu suchen und diese im Küchenzelt zusammen zu tragen. Wie erwartet war da nicht mehr viel Volles dabei, aber der Platz in den Zelten ist nun wieder besser nutzbar.
Anschließend ging es für alle jungen Segler auf eine kleine Wanderung zum Hafen Vieregge auf der Westseite unserer Halbinsel. Auf dem Rückweg erstiegen einige auch noch den Aussichtsturm.
Für den Rest des Tages stand Freizeitgestaltung für Alle an, da Segeln immer weniger Sinn macht. Schade, aber nicht zu ändern.
Zum Abendbrot gibt es heute Grillwurst an Kartoffeln und Erbsen-Möhren-Mais-Gemüse. Zum Nachtisch eine leckere Schokocreme mit Vanille-Topping, und das Ganze mit Blick auf den Bodden. Was will man mehr.
Jetzt wird noch „Smutje“ wieder aufgetakelt und von Moses, einem der Regattasegler aus Arendsee getrimmt. Von meinem Schreibplatz hier kann ich sehen, wie gut die Fock jetzt steht. Da wird Hagen morgen bestimmt Spaß haben.
Die Großen sind noch Volleyball spielen, die Kleinen spielen „Verbrannt“. So haben alle zu tun, und das in entspannter Atmosphäre.
So kann auch ein Starkwindtag auf der ELBESAIL ein schöner Tag sein, auch wenn wir nicht Segeln waren.
Morgen Vormittag soll der Wind noch moderat sein, das wollen wir nutzen. Wir werden sehen.
04.07.2025
Der erste Blick gilt dem Wetter. Hält es, was die Vorhersage versprach? Offensichtlich.
Also geht es um 09.30 Uhr in die Boote. Bis dahin sind es schon wieder um die 4 Windstärken. Auf den großen Wasserflächen hier ist das aber gut segelbar. Zuerst gehen die größeren Boote ins Wasser und legen ab. Begleitet vom Schlauchboot und von Stefan und Frank mit Ihren Kreuzern segeln Sie raus in Richtung Großer Jassmund. Die jüngeren Segler mit den Optis folgen umgehend, bleiben aber auf dem Bodden südlich vom Hafen. In der Steuermannsbesprechung mit den Optiseglern stellen wir allen frei rauszufahren oder nicht. Außer Lia, die sich schon beim Wachwerden nicht gut gefühlt hat, gehen alle raus auf das Wasser. Mit Ihren teilweise gerade 9 Jahren überwinden sie ihren Respekt vor diesem recht frischen Wind. Das ist schon ein schönes Erlebnis für uns Trainer. Nach einigen Schlägen über den See lassen bei den ersten die Kräfte nach und wir fangen die Boote wieder ein und bringen sie in den Hafen. Einer nach dem anderen kommt so wieder an Land. Nur Moritz, der am längsten Draußen bleibt, verliert ganz kurz vor dem Anlegen einmal kurz die Konzentration. Die folgende Kenterung meistert er aus der Erfahrung der Kentertrainings im heimischen Revier. Schnell ist auch das Trainerboot vor Ort. Den Segler an Bord, das Boot gesichert und auf das Trainerboot gehoben ist ein eingespielter Ablauf. Dann geht es zurück in den Hafen. Als wir dort angekommen sind, melden ich die Trainer der OK- und Laserjollen. Die Flotte ist nach intensivem Segeln ebenfalls auf dem Rückweg. Die Windbedingungen haben auch in diesem Feld alle ordentlich gefordert. Auch einige Kenterungen gab es, die aber, gut trainiert, locker überwunden wurden. Fast alle segelten selbstständig zurück in den Hafen, nur Ansgar, der heute zum 3. Mal überhaupt allein gesegelt ist, brauchte für die letzten Meter Schlepphilfe.
So ist unser Plan perfekt aufgegangen. Beim Anlegen weht es schon mi 6 Windstärken, in Böen deutlich mehr. Da takeln wir die Boote ab und alle wenden sich einer ruhigen Siesta zu.
Am Nachmittag steht dann wieder gemeinsames Volleyball- und Versteckspiel an.
Holger unser Koch musste heute die Heimreise antreten. Mit Heiko aus Arendsee haben wir aber einen perfekten Ersatz. Geflügelgeschnetzeltes in Sahnesauce an Reis mit Vanillepudding als Nachspeise standen auf dem Menüplan. Unterstützt von allen Mitgliedern der Landcrew gelingt so etwas auch in unserer Campingküche.
Morgen ist der letzte Segeltag. Das Wetter soll so sein wie heute. Also planen wir wieder rechtzeitig abzulegen. Dann zum Abschlusssegeln der ELBESAIL 2025.
05.07.2025
Ja, beim wach werden weht wieder moderater Wind. Also schnell frühstücken, damit wir früh auf das Wasser kommen. Die Großen legen zuerst ab, dann die Optisegler. Nicht alle trauen sich dieses letzte Training zu. Die Kräfte haben nachgelassen, man ist auch froh, das bisher alles gut geklappt hat oder ist heute früh einfach nicht fit. Egal, niemand muss auf das Wasser, auch wenn wir nicht aufhören dafür zu werben. Alle die zum Abschlusstraining abgelegt haben, erreichen alle Ziele. Die Großen segeln zum Jassmunder Fahrwasser und gleiten dort zwischen den Fahrwassertonnen, die Optis reiten den Wind und gehen auf Kurs Großer Jassmund. Auf dem Weg kommen dann doch dicke Böen, so dass es zurück zum Hafen im Schepp geht.
Ja, und dann ist der seglerische Teil der ELBESAIL 2025 Geschichte.
Alle unser jungen Segler haben in dieser Woche ihre persönliche Herausforderung gefunden.
Clemens und Malte, die vor sechs Jahren auf dem Weg über den Großen Jassmund gekentert sind und dieses Mal bestanden haben, genauso wie Lia oder Ansgar, die zum ersten Mal wirklich gesegelt sind. Das gilt auch für alle andern. Alle haben hier ihre Grenzen gefunden und überwunden. Allen geht es gut. Alle Boote sind in einem Stück geblieben. Ein Ergebnis, auf das alle Beteiligten intensiv hingearbeitet haben, dass eine ELBESAIL aber zu langweilig für die Berichterstattung in der Tagespresse macht. Schade, wie wir finden.
Wieder einmal hat die Groppe der jungen Segler in sich funktioniert, die 16-Jährigen haben den 6-Jährigen mitgenommen. Eine tolle Gemeinschaft ist mal wieder gewachsen. Dankeschön, an alle unser Jungen Segler.
Zum Abschlussessen durfte ich für alle grillen. Eine Aufgabe, die ich gerne annehme. Aber natürlich reicht es nicht am Grill zu stehen. Die Landcrew hat eingekauft, brät die Zwiebeln, schneidet das Brot, macht den Salat und was weiß ich noch was.
Seit 15 Jahren werden wir Segler während der ELBESAILs von Landcrews verwöhnt. Von vorne bis hinten, wie man so schön sagt. Dankeschön, an alle Landcrews dieser 15 ELBESAILs.
Die Boote sind verpackt. Es gibt kein zurück. Morgen nach dem Frühstück müssen wir nach Hause.
Aber aller Ende ist auch ein Anfang. Neben mir sitzt gerade Silvina und liest den Text interessiert mit. Auch Sie wird morgen wieder in Ihr normales Leben zurückkehren. In den nächsten Tagen wird auch für sie das Training wieder beginnen und sie wird ihre Erlebnisse hier am Bodden im Training umsetzen und bestimmt an der ELBESAIL 2026 teilnehmen. „Das werde ich!“ ist ihre Reaktion auf diese Zeilen. Ich habe ein Lächeln im Gesicht.
Nun hoffen wir die Zelte im trockenen einpacken zu können. Aber das ist ja noch soooo lange hin. Morgen!
06.07.2025
Noch einmal raus aus den Kojen, den Spa-Bereich nutzen und dann zum gemeinsamen Frühstück. Zwischendurch weint der Himmel immer Mal. Ist auch er traurig das wir nach Hause fahren? Nach dem Frühstück kommen die schon so lange gewohnten Abläufe. Es werden werden die Bäder Endgereinigt, die Küche ausgeräumt, die Verpflegung für die Mittagspause bereitgestellt, der Werkzeugausstattung verpackt. Die beiden hier verbleibenden Boote für die Woche festgemacht, die Küchenzelte abgebaut und verpackt, die Tische und Bänke zusammengepackt, alles in den Transportanhänger verladen, der WHV-Clubraum gereinigt, usw.
Gegen 10.30 Uhr ist alles fertig. Inzwischen ist Bettina da, die Ihre Mädchen direkt mit in den Urlaub nimmt. Lutz hängt das Spa an sein Auto und macht sich auf den Weg zum Vermieter bei Rostock. Nun werden alle Zugmaschinen vor die Trailer gespannt, jeder besetzt seinen Sitzplatz und dann kommt der Abschied. Die Sportfreunde vom WHV Grubnow e.V. sind da, und bekommen ihr Vereinsgelände zurück. Ohne Schäden, aber intensiv genutzt. Alle Hände werden geschüttelt, viele Umarmungen ausgetauscht und dann heißt es Aufsitzen. Um 11.00 Uhr setzt sich die Karawane in Bewegung. Gegen 13.00 Uhr machen wir auf einem Parkplatz an der A20 Mittagspause. Die beliebten Wraps, gebaut auf „Smutje“ sind wieder am Start. Anschließend geht es recht ereignislos in Richtung Süden. Einen Stau am Wittstocker Dreieck weichen wir über die B189 aus und sind kurz nach 17.30 Uhr im TWV e.V.
Hier erwarten uns die Eltern der jungen Segler und freuen sich die Kinder wiederzuhaben. Auch helfen sie noch schnell den Transportanhänger auszuladen, damit alle ihre persönlichen dinge mitnehmen können. Die Bootstrailer werden wir Morgenabend entladen.
In der Schlussansage bedanke ich mich noch einmal bei allen Beteiligten und stelle fest, das die ELBESAIL 2025 erfolgreich und ohne Schäden zu Ende gegangen ist.
2011 – 2025, 15 Jahre ELBESAIL, über 100 Reisetage zwischen Meißen im Süden und Grubnow im Norden sowie zwischen Geestacht im Westen und Stralsund im Osten, auf allen Gewässern im Nord-Osten waren wir unterwegs. Mal gut 20, mal um die 40 Teilnehmende. 5 - 11 Trailer-Gespanne bildeten, je nach Bedarf die Karawane, oft Stau dahinter aber vor uns alles frei. Dann sind wir immer Mal wieder rechts rangefahren, um den Stau vorbeizulassen. Wie viele Kilometer wir auf dem Wasser zurückgelegt haben ist kaum zu sagen. Allein 2011 und 2012 waren es über 500 km auf der Elbe.
Immer haben wir unseren jungen Seglern ermöglicht, sich seglerisch weiterzuentwickeln, herauszufinden, das in der Gruppe vieles leichter ist und Freundschaften zu schließen, von denen immer noch viele gelebt werden.
Die jungen Segler der ELBESAIL 2025 waren Fine, Hannes, Clemens, Malte, John, Ansgar, Ben, Moritz B., Moritz K., Leander, Oliver, Silvina, Clara, Lia, Liam und Karl.
Auf dem Wasser wurden Sie betreut und trainiert von Stefan T., Ralph, Frank, Dirk, Pascal, Ronny, Lutz, Moses, Heiko und Erik.
Wir alle wurden umsorgt von unsere Landcrew mir Anke, Holger, Hagen, Martin, Lisa, Roswita Henning und Ivonne.
Alle Trainer und Betreuer waren wieder in Ihrem Urlaub da, haben ihre private Ausrüstung aller Couleur bereitgestellt und sich an den Kosten beteiligt. Auch das ist seit 2011 selbstverständlich - selbstverständlich für jeden dieser tollen Menschen.
Nur durch diesen privaten Einsatz kann eine solche Tradition wachsen. Ein dickes Dankeschön an jeden von Euch.
Unterstützt wird die ELBESAIL schon seit 2011 von der Hugo Meyer Nachfahren-Stiftung. Diese Unterstützung hilft immer mehr, so ein Trainingslager auch finanziell zu stemmen. Dafür, das ist auch schon eine schöne Tradition, unser größtes DANKESCHÖN.